auf nach Deutschland

von Zürich nach Freiburg

Rheinfelden - Grenze zu Deutschland (1)
43. Tag: Ruhetag Zürich

Ich schlafe bis halb neun, so lange wie noch nie auf der Tour, liegt aber auch einzig daran das das Zimmer abgedunkelt ist, was im Zelt nicht geht. Danach stelle ich das Zelt zum trocknen im Flur der WG auf, anstatt Heringe müssen Stühle und ein Regal herhalten. Draußen erscheint mein Zelt immer sehr klein, aber im Flur bietet es jetzt keinen Platz mehr um durch zu kommen. Noch eben Wäsche abhängen und wieder einpacken. Dann gehen wir zusammen nach Zürich, erst ein Stück mit der Bahn und dann zu Fuß. Im Schweizer Nationalmuseum ist im Moment die "World Press Foto 2019" ausgestellt. Gefällt mir sehr gut, auch wenn es eigentlich ausschließlich negative Bilder gibt. Besonders die Bilder zum Vergleich von Militarismus in den USA und Russland im Kinder- und Jugendalter finde spannend und gleichzeitig erschreckend. Dann noch ein bisschen Schweizer Geschichte, bevor wir in eine Sonderausstellung zu Menschenopferungen im Verlauf der Geschichte gehen. Sehr dunkel, düster und gleichzeitig super spannend, weil man sich normal nicht mit solchen Themen auseinandersetzt. Auf dem Rückweg nach Seebach, noch eben zu einem lokalen Burgerfestival. Für mich einen drei stöckigen Burger und eine Pommes. Nun geht Markus in die Uni und ich bleibe zu Hause und mache Pause. Nach dem wöchentlichen Familienskype und Abendessen, geht es ins Bett.

Zelt im Flur aufgebaut (2)


44. Tag: Ruhetag Zürich

Heute ist tatsächlich Ruhetag das heißt so richtig viel passiert nicht. Markus muss in die Uni und ich schreibe erst Tagebuch und dann den nächsten Blogeintrag. Zum Mittagessen, wie immer gesund, gibt es 200g Lindt Osterhase und kalte Nudeln. Kurze Pause vom Schreiben, eben neue Regenüberzieher für die Schuhe kaufen und ein paar Lebensmittel für die nächsten Tagen. Dann packe ich und veröffentliche den Blogeintrag. An der ETH (Eidgenössische technische Hochschule), Markus Uni, ist heute Gangfest. Alle Vorstände der Fachschaften öffnen ihre Büros zum Kennenlernen oder auch die Suche nach einem Grund, um sich zu besaufen. Mir ist durchaus bekannt das die ETH zu einer der besten Unis Europas, wenn nicht weltweit zählt. Die Studenten hier sind auch nicht ganz normal. Ich lerne einen 16 Jährigen kennen, der im 6. Semester im Physikstudium ist. Mit 16 absolut krank, aber gut wenn man es drauf hat, dann bitte. Ich mache den "polnischen" und plane zu Hause noch ein bisschen Tour, danach ins Bett.

mit Markus in Zürich (3)


45. Tag: Zürich - Lörrach 91km (1000 Höhenmeter)

Heute geht es nach Deutschland! Also früh aufstehen und die übliche morgendliche Routine nur ohne Zeltabbau. Dann belade ich das Fahrrad, noch ein paar Fotos, von Markus verabschieden und dann los. Aus Seebach heraus geht es mehr oder weniger bergab, es läuft und zwar wie. Ich fahre auch deswegen so gerne bergauf, weil immer irgendwann eine Abfahrt kommt und das macht einfach nur Bock, denn man hat es sich selbst erarbeitet. So komme ich sehr schnell voran, vorbei an Baden. Dann geht es entlang des Jura-Höhen-Weg bergauf. Beim bergab Fahren von diesem, halte ich an und esse kurz drei süße Teilchen. Plötzlich bin ich im Tal am Rhein, auf der anderen Seite Deutschland, unglaublich, beeindruckend, dass ich bereits das nächste Land durchfahren habe. Aber vorerst geht es auf Schweizer Seite entlang der Autobahn bis Rheinfelden. Kleiner Ort, ein paar Bilder an der Grenze und dann auf nach Deutschland. Sonst freue ich mich ja nicht so auf Deutschland, wenn ich es aus dem Urlaub komme, diesmal ist es anders. Nach dem Mittagessen weiter in Richtung Lörrach. Mitten auf einem Hügel mache ich Pause. Parkbank, Sonne, kaum Autos, tolle Landschaft und windgeschützt, das läd zum Pause machen ein. Mein Fahrrad erregt mal wieder die Aufmerksamkeit anderer Radfahrer. Ein Mann  kommt vorbei schaut sehr interessiert fährt aber weiter. Er muss fast direkt umgedreht haben und wir unterhalten uns kurze Zeit später über meine Tour. Dann verabschieden wir uns und erfährt weiter, ich bleibe sitzen. Er kommt erneut wieder. Mit den Worten: "Wenn sie mal einen scheiß Tag haben, es regnet den ganzen Tag und sie haben überhaupt keine Lust schon wieder im kalten Zelt zu schlafen. Dann nehmen sie den hier (drückt mir einen 100€ - Schein und die Hand!!!), gehen sie in ein Hotel und essen sie was ordentliches". Ich will es nicht annehmen, aber verneint und sagt nur, ich weiß nicht wann ich mein verdientes Geld ausgeben soll und sie können es sinnvoll einsetzen. Ich bedanke mich hundert mal und er zieht endgültig ab. Ich sitze noch ein bisschen auf der Bank, ungläubig über die Großzügigkeit muss ich mich fast kneifen. Jetzt aber auf nach Lörrach zu Tobi und Caro, mit Ihren Kindern Max und Paul. Die vier habe ich über Warmshowers kontaktiert. Der Abend besteht aus vielen super Gesprächen, Abendessen, gutem Getränk, viel Käse und Erzählungen von meiner Tour und ihrer sechsjährigen Weltreise.

Aussicht von der Bank (4)


46. Tag: Lörrach - Freiburg im Breisgau 56km

Heute geht es nach Freiburg, also üblich Routine. Zusammen mit den Vieren frühstücke ich, eben Caro helfen die Kinder für den Kindergarten fertig zu machen, dann Rad beladen und raus geht es aus Lörrach. Vielen Dank für eure willkommene Art, die mich an zu Hause erinnerte, vielen Dank für den super Abend und Morgen. Bin ich hier in der Toskana oder was, es geht Hügel rauf und runter, leider deutlich kälter und wie mein guter Freund Christoph sagen würde, mit einer Menge Fressewind! Auf dem Hügelkamm windet es ordentlich und ich fahre ins Tal in Richtung Rhein. Wie in Deutschland häufig, führt auch mein Radweg entlang der Bundesstraße. Ich hole Günter ein, der mit dem Fahrrad seine Frau besuchen fährt. Wir unterhalten uns über meine Tour, seine vielen Touren die er schon gemacht hat und er gibt mir Tipps für Norwegen. Er fährt ohne Elektromotor, das mit über 70 sehr sportlich. Wir tauschen Email Adressen aus, damit ich ihm meine Blogadresse weiterleiten kann. Dann geht es für mich durch Bad Krozingen hindurch und auf die letzten Meter nach Freiburg zu Johanna, eine gute Freundin die ich noch aus der Schule kenne. Ausladen, dann einkaufen für den Grillabend. Annabell, eine Freundin von Johanna, kommt auch noch vorbei und so gibt es ein reichhaltiges Abendessen.

Aussicht auf Rheintal und Elsass (5)


47. Tag: Ruhetag Freiburg

Johanna muss um neun in die Uni und so stehen wir rechtzeitig auf, nach dem Frühstück macht sie sich zur Uni auf und ich laufe in die Stadt. Dank Stella und Yannick (meine Mitbewohner in Kiel), steht hier in Freiburg mein Kocher, den ich ab sofort dabei habe. Dafür brauche ich noch eine Gaskartusche, die ich jetzt einkaufe, danach in einem kleinen Cafe noch zwei Stücke Käsekuchen und dann auf in die Mensa zum Mittagessen. Nachdem wir uns das geholt haben, setzen wir uns draußen zu zwei anderen Jungs an den Tisch. Irgendwie kommt mir einer der beiden bekannt vor. Bevor wir gehen spreche ich Ihn noch an. Es ist Jos! Jos habe ich in Catania auf dem Campingplatz kennengelernt. Er kam gerade mit einem guten Kumpel von vier Tage Wandern am Ätna zurück und ich verbrachte meinen dritten Tag der Tour abends auf gleichem Campingplatz. Die beiden erzählten mir noch das sie in Freiburg studieren, Kontaktdaten haben wir aber nicht ausgetauscht. Ich erzähle ein bisschen was in der Zwischenzeit so passiert ist auf der Tour und gebe meine Blogadresse weiter. Es ist unglaublich, aber manchmal ist die Welt schon sehr klein. Danach mache ich mich erneut in die Stadt auf, schaue mir das Münster an und schlendere durch die Stadt. Dann neues Tagebuch kaufen und wieder heim, kurz einkaufen, Abendessen zubereiten, essen und ab ins Bett.

schönes Haus am Münsterplatz in Freiburg (6)


48. Tag: Ruhetag Freiburg

Heute geht es für mich in "Körperwelten" eine Ausstellung die an Hand von menschlichen Präparaten die Körperfunktionen erklärt. Die aber auch menschliche Präperate von Feten und Säuglingen in deren Entwicklung enthält und sehr anschaulich ist. Besonders gut gefallen mir hier die Gefäßpräperate und ein Körper reduziert auf die Nervenbahnen. Danach noch Einmal in Stadt ich brauche noch eine Gewürzdose, die viele Gewürze auf einmal, mit unterschiedlichen Öffnungen enthält. Ich bin stolz auf mich auch beim Zweiten Besuch des Outdoorladens, nur das zu kaufen, was ich tatsächlich brauche, denn an sich könnte ich das halbe Sortiment erwerben. Zurück und Blogeintrag/ Tagebuch schreiben. Johanna kommt von der Uni zurück und wir gehen gemeinsam noch eine Runde nach Freiburg rein und erledigen auf dem Weg noch ein paar Kleinigkeiten.

Körperwelten (7)


49. Tag: Ruhetag Freiburg

Es ist Wochenende, das heißt eine Runde ausschlafen, frühstücken, Wohnung aufräumen und dann auf zum Mundenhof. Der Hof beherbergt ein paar alte Nutztierrassen, Kamele, Lamas,  Erdmännchen, Schafe und allerlei Ziegen. Wir drehen eine große Runde über das Gelände, danach ein Eis und dann wieder mit dem Rad zurück. Ich fixiere meinen Lowrider neu und Pumpe die Reifen, dies mache immer einmal pro Woche. Danach packe ich denn morgen geht es wieder weiter.


Kamel im Vordergrund/ Hintergrund (8) 


Heute Abend gehen Johanna und ich noch mit ein paar Freunden von ihr ein Bier trinken. Morgen geht es für mich quer durch den Schwarzwald, denn auf dem Weg nach Stuttgart werde ich noch einen Umweg über Friedrichshafen fahren. Bis dahin wünsche ich euch allen noch ein schönes Wochenende!

euer Johannes





Back in Germany - from Zurich to Freiburg

After arriving yesterday in Zurich, today we're exploring the city together. Before that, I pitch my tent in the hallway of Markus flat (2), to dry it. Then first with the train and afterwards by foot into town. The national museum has an exhibition with the "World press foto 2019". Really interesting, most of the picture are in a negative context. Especially the comparison between militarism for kids in the US and Russia I find interesting. By stopping at a local burger festival, we head back to the flat.
Day two in Zurich (3) is a typical rest day. I write my diary and the new blog post, have a little break to buy some groceries and then go to a party together with Markus.
Today I'm leaving Switzerland and cycle to Germany. The first 70 kilometer are pretty fast done, through the beautiful landscape. For supper I stop right after the border (1) to Germany. Then I go (4) on to Lörrach, where I meet my Warmshowers-Hosts Tobi and Caro, with their kids Max and Paul. I have a lovely evening with them.
I will go to Freiburg today, to stay there for a few days with a friend, Johanna, who I know since school. The cycling to Freiburg is quite hard, because of headwind (5). The evening we have barbecue together and Annabell, a friend of Johanna, is joining us.
It is restday and my gas cooker was send here, but to use it I still need gas. So I go into town to buy that and afterwards go for lunch together with Johanna. At lunch I meet Jos, a guy I know from Catania, because we stayed on the same campsite. He and his friend had just walked around the Etna, when I arrived from my third day of cycling.  It is a bit crazy because we never exchanged data to contact each other, so it is a funny coincidence. After that I start my scenic trip around Freiburg (6).
The second restday is always for writing the blog and in the morning I visit a exhibition called "Body Worlds" (7). 
Today we cycled together to a local farm (8) to have a look at some farm animals and to enjoy the sun. Afterwards I repaired some small parts at my bike, bought some bananas, bread and sausages for tomorrow. 

Tomorrow I will continue my tour to Stuttgart, by taking some detours, to visit my cousin Georg.

best Johannes

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