unterwegs mit den Hurtigruten - Heimreise Teil 1

mit dem Schiff von Honningsvåg nach Bergen
MS Vesterålen beim Einlaufen in Honningsvåg (1)


135. Tag: Ruhetag in Skarsvåg

Das Wetter läd nicht so richtig zu Aktivität ein, denn es ist kalt und es regnet. Dazu kommt relativ viel Wind und ich ziehe mich früh in die Gemeinschaftsküche zurück. Außerdem war ich erst heute Morgen um kurz vor drei im Bett, nachdem ich gestern Abend noch Astrid aus Münster kennengelernt habe, die fünf Wochen in Norwegen wandert. Erst haben wir uns lange unterhalten, dann eine nächtliche Wanderung zum Kirkeporten (Steinbogen) gemacht, eine alte samische Kultstätte, um dann noch eine Runde durch den Ort zu drehen. Ich bewege mich kaum, nur kurz um ein Eis zu kaufen und dann von Neuem nichts zu tun. Abends treffen wir uns wieder und bei einigen kühlen Getränken unterhalten wir uns lange.

viel Vegetation gibt es am Nordkap nicht mehr (2)


136. Tag: Skarsvåg - Honningsvåg 24km

Weit habe ich es nicht, aber ich muss alles zusammen packen und hoffen, dass die Sonne zumindest kurz heraus kommt, um mein Zelt zu trocknen. Dies geschieht tatsächlich auch und mit trockenem Zelt mache ich mich auf den Weg nach Honningsvåg. Als ich das letzte mal diese Strecke fuhr war es sechs Uhr morgens und so ist jetzt deutlich mehr los. Ich genieße nochmal in vollen Zügen auf meinem Rad zu sitzen und nun tatsächlich die aller letzten Kilometer der Tour zurück zu legen. In Honningsvåg halte ich am Supermarkt und geselle mich zu all den anderen Reiseradfahrern die hier Pause machen. Hier sitzen zwei Jungs aus Deutschland die über Finnland ans Nordkap gefahren sind, drei Franzosen die in Trondheim gestartet sind, Christoph (Däne) der hier startet und bis Südspanien fährt und Jonas aus Stuttgart, der ebenfalls hier startet und nach Oslo fährt. So ist es eine lustige Runde und wir unterhalten uns über Fahrräder und unsere Touren. Durch Zufall treffe ich noch die beiden Holländer, die ich auf einer Fähre hinter Tromsø getroffen habe wieder. Die beiden fahren morgen auch mit der MS Vesterålen. Ich fahre in den Ort und schaue mich ein bisschen um. Ich habe für heute Abend keinen Campingplatz oder eine Unterkunft vorgesehen, denn mein Schiff fährt um halb sechs ab. Ich finde direkt vor der Touristinformation eine überdachte Sitzecke und in der Nähe eine öffentliche Toilette, mehr brauche ich nicht. Da es nicht mehr als 7° hat, esse ich in einem Restaurant zu Abend. Königskrabbe wollte ich schon immer mal probieren und so sitze ich fast fünf Stunden im Restaurant. Danach breite ich meinen Schlafsack auf der Bank aus, lege mich rein, ignoriere den leichten Regen, den der Wind in mein Gesicht bläst und versuche zu schlafen.

letzter Tag auf dem Rad (3)


137.Tag: MS Vesterålen Tag 1

Ich stehe um kurz nach vier auf und packe den Schlafsack wieder ein. Von Schlaf kann man nicht so richtig reden, aber egal. Ich frühstücke und beobachte gemeinsam mit den Holländern das Einlaufen der MS Vesterålen der Hurtigruten. Dann Fahrrad in den Laderaum, zur Rezeption und dann ab zum Zimmer. Schlafsofa und Bett, auf die einen Seite alle Taschen und ich hau mich nochmal schnell vor dem Frühstück hin. Das Frühstücksbuffet ist ein Traum und ich bin leicht überfordert mit all der Auswahl die ich habe. So richtig voll gefressen geht es auf Entdeckungstour durchs Schiff. Ich war noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff, auch wenn dies ein Postschiff ist, erfüllt es doch seit Jahren eher den touristischen Charakter. So wird kaum noch etwas damit transportiert, außer Essen für die Passagiere. Zum Mittagessen halten wir in Hammerfest. Ich laufe ein Runde durch den Hafen und besichtige die Kirche, nicht wirklich einen Ausflug wert, aber schön sich mal die Beine zu vertreten. Zurück auf dem Schiff Mittagessen, Pause machen und dann Abendessen. Das Menü zum Abendessen dient mir leider trotz drei Gänge nur als Vorspeise und so gibt vor dem nächtlichen Einlaufen in Tromsø noch eine Tafel Schokolade.

erster Sonnenuntergang vom Schiff aus (4)


138. Tag: MS Vesterålen Tag 2

Am Frühstück begrüßt mich ein bekanntes Gesicht. Heinz ist seit Tromsø auch an Bord, ihn hatte ich vor Alta und am Nordkap getroffen. Wir frühstücken gemeinsam und setzen uns an Deck, um die Aussicht auf die Vesterålen und die in der Ferne auftauchenden Lofoten zu genießen. Es ist ein super Gefühl mit all den Brücken und Straßen ein Erlebnis verbinden zu können. Ich kann seltsame Details aufzählen und genau rekapitulieren wie das Wetter und die Strecke an dem Morgen war, als ich nach Andoya und Richtung Andenes fuhr. In Sortland findet ein Radrennen + Radmesse statt und ich bin fast froh, dass wir nur eine halbe Stunde Aufenhalt haben, denn ansonsten käme ich wahrscheinlich mit einem weiteren Rad zurück. Nun geht es zu den Lofoten und durch die Lofoten hindurch. Ein sehr enger Kanal zwischen den Inseln mit Wahnsinns Aussichten. Das Schiff macht einen Abstecher in den Trollfjord. Der Fjord ist am Eingang nur 100 Meter breit und neben dem Schiff bleibt gefühlt nicht mehr allzu viel Platz. Am Ende einmal auf der Stelle drehen, einen Seeadler aufscheuchen und dann wieder hinaus. Abends halten wir in Svolvaer. Wie der Zufall es so will ist Astrid auch gerade angekommen und wir treffen uns am Kai für einen kurzen Plausch. Zum Glück gibt es heute Abend Buffet, sodass ich satt werde.

Eingang in den Trollfjord (5)


139. Tag: MS Vesterålen Tag 3

Über Nacht haben wir in Bodø gehalten und meine holländischen Radkollegen sind von Bord gegangen. Gemeinsam mit Heinz frühstücken und natürlich Ausrüstung und Touren besprechen. Den Tag über pilgere ich zwischen dem Panoramadeck, meiner Kabine und dem Panoramasalong hin und her. Ich buche meine Zugfahrt von Bergen nach Oslo und ein Hostel in Oslo. Für Bergen habe ich bisher keine Unterkunft und freue mich darauf mich wild irgendwo hinzustellen. Abends unterhalte ich mich mit einem deutschen Paar, die mit dem Auto am Nordkap waren und gehofft haben mal einen Radfaherer zu treffen, für ein paar Fragen. Sie durchlöchern mich mit Fragen, aber ich erzähle gern und versuche einen kleinen Funken meiner Begeisterung für das Reiserad fahren vielleicht auch in ihnen zu wecken. Dann treffe ich mich wieder mit Heinz, der morgen in Trondheim aussteigt und wir setzen uns in den Panoramasalon mit super Aussicht auf die untergehende Sonne.

Hurtigrutenflagge mit Aussicht (6)


140. Tag: MS Vesterålen Tag 4

Ich stehe früh auf, gehe Frühstücken und drehe dann eine Runde durch Trondheim. Ganz bis in die Stadt laufe ich nicht, denn mein Zwillingsbruder wird hier nächsten Jahr ein Semester studieren und da werde ich ihn besuchen kommen. Dann wasche ich einen Teil meiner Wäsche von Hand und hänge sie im Zimmer über meine installierte Wäscheleine. Ich beginne in der Sonne auf dem Panoramadeck den Blog zu schreiben und mit Unterbrechungen, für Schlafen, Essen und gepflegtem nichts Tun, mache ich sonst nicht viel. Am frühen Abend drehe ich eine Runde über Deck, denn laut Borddurchsage besteht die Möglichkeit Wale zu sehen. Ich habe wie in Andenes erneut Glück und es sind tatsächlich drei Tiere in gut 500 Meter Entfernung zu sehen. Ich genieße es wieder sehr und begebe mich dann zum Abendbrot. Das Abendbrot List sehr lecker und die Gesellschaft am Tisch spannend. Ein ehemaliger Triathlet, der an der Ironmanweltmeisterschaft auf Hawai teilgenommen hat und meine Begeisterung für das Radfahren teilt. Nach einem langem Gespräch verlassen wir als letztes den Speisesaal. Abends halten wir noch in Molde und ich gehe kurz für einen Spaziergang von Bord.

abendliche Stimmung in Molde (7)


141. Tag: MS Vesterålen Tag 5

Es ist Tag des Einlaufens in Bergen. Nach dem Frühstück, packe ich alle Taschen, verstaue sie in meinem Flightbag, großer Sack der für Reiserucksäcke gedacht ist und setze mich in einer der Salongs. Wie jeden Morgen und jeden Abend begegnen wir einem Hurtigruten Schiff, was sich auf Kurs Nord befindet. Die Schiffe begrüßen sich stehts mit einem lauten Hupkonzert. Ich will bevor ich in Bergen einlaufe noch den ersten Blogeintrag der Heimreise fertig bekommen und so mache ich mich an die Arbeit. Nachdem Mittagessen heißt es dann, das Einlaufen in Bergen beobachten, die eigenen Sachen schnappen und zurück zum Rad.

Begegnung mit einem nordwärts gehenden Schiff (8)


Ich werde heute Nachmittag noch eine Runde durch Bergen schlendern und mir Bergen anschauen. Dann heißt es ein Stück aus der Stadt heraus zufahren und einen geeigneten Platz für mein Zelt zu finden. Am Donnerstag werde ich Bergen verlassen und mit dem Zug nach Oslo fahren. Dort verbringe ich weitere zwei Tage, um dann am Samstag in die Colorline zu steigen und nach Kiel zu fahren. Nächster Blogeintrag dann von zu Hause!

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche und ganz besonders meinen Freunden im OK der Lubinus Schule, viel Erfolg für euer Examen.

euer Johannes






On board the Hurtigruten - with the ship from Honningsvåg to Bergen

A normal restday in Skarsvåg starts and I literally do nothing, exept for hanging around, listening to music and have some long conversations with Astrid. She is also from Germany and first travelled by car three weeks through southern Norway and is now in northern Norway to explore the landscape (2) by foot. We spend the evening together and drink some beers.

It is probably the last day on the bike (3) today. I have to get to Honningsvåg, because my ship MS Vesterålen (1) (Hurtigruten) is leaving tomorrow morning. In the past these ships, were for transportation of goods and secure the postal service. Since many years it is more or less for tourists, to discover the coastline of Norway. Last time I cycled on the street to or from Honningsvåg, it was six o'clock in the morning and nearly no traffic. At least some Italian campervans are on the street and cheer me on as I climb up the hill. At the local supermarket I stop and buy some chocolate for the journey. Outside I meet up with all the other touring cyclist taking a break here. I meet three guys from France, going to North Cape from Trondheim, two guys from Germany, cycling from Finland, Christoph from Denmark, starting here and cycling down to Spain and Jonas from Germany, also starting here and cycling down to Oslo. It is fun to talk to all of them about my tour and share the experience. I have no accommodation for tonight and I look for a good bench with a little roof for protection. I find a nice place right in front of the tourist info and because of the temperature I sit inside a restaurant. I always wanted to try king crab and I take chance of doing so. I have eaten lobster before and I can not spot a big difference. After spending nearly five hours in the warm restaurant, I lay down on the bench in my sleeping bag and try to sleep.
I haven't slept much, but I will have a proper bed the next four nights. I eat breakfast and look at the ship as it sails into the harbour. Get the bicycle on board, room key and then into the room for a short nap. The buffet for the breakfast is that huge, that I can not choose what to eat first. After eating as much as I possible can, I go for a walk on the ship. I have never been on a cruise ship in my life beford. I enjoy sitting at the panorama deck inside, with some big windows. It is warm and I still have a great view. The sun deck in the back is nice as well, but when it is sunny and not that windy. As we stop in Hammerfest I take a quick look at the harbour and the church. In the night (4) we get to Tromsø and I watch the docking of the ship. 
Since Tromsø Heinz, another touring cyclist, I met multiple times between Alta and the North Cape is on board aswell. We have breakfast together and then sit in the sun deck. The the ship is cruising through the Vesteralen and Lofoten today. Most of the time I can see the street I was cycling on or the bridges I took from the ship. It is nice to see it from a different perspective. In the afternoon we head for the Trollfjord (5). The Fjord is only 100 meters wide and there is jot much space left on both sides as we ship into it. As we stop in Svolvaer I meet up with Astrid, who is also here, go chat a bit. 
After stopping in Bodo in the middle of the night, I'm now able to see a part of Norway I have not been cycling through. The landscape changed a bit. No steep cliffs anymore, more flat rocks rising from the water (6) and still many little island. I enjoy sitting outside or in the cabin and do nothing. A bit of eating and sleeping is also necessary. In the afternoon I take a closer look on the fitness room and it is nice to do some for sports for two hours.
I'm in Trondheim already and I have a look at the city after having breakfast together with Heinz, who is leaving the ship today. He will now cycle for another 1400 kilometers and I'm a bit jealous. A short look at the harbour and the city centre and then back to ship. No major stops today, so I recover from doing nothing. In the evening we stop at Molde (7) and I get off the ship to walk around town.
It is the last day on the ship and the journey will end in Bergen in ghe afternoon. Breackfast and then I pack all my bags again and prepare for leaving the ship sooner or later. Sice the first day we meet one or two ships from Hurtigruten going north every day (8). It is fun to watch as the ship greet each other always. I have no accommodation for the next two days in Bergen, because I miss to stay in the tent. The campsites are far away from the town so I will search for a nice spot to free camp today. Before that I will walk around town and have a look at some sights.


On Thursday I will take the train to Oslo, stay there for another two nights and then take the ship to Kiel. The next blog post will be from at home.
I wish you all a wonderful week and hope the weather is a bit better than here.

best Johannes

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