am Ziel meiner Träume

von Tromsø zum Nordkap
am Ziel (1)


127. Tag: Tromsø - Wiese (Rotsundlev) 92km

Am Morgen gehe ich direkt erst einmal einkaufen. Ich stelle fest, dass ich mich um zwei Tage beim Blog verzählt habe und so geht dieser Blog Eintrag wieder mit dem 127. Tag los, damit es auch tatsächlich stimmt. Nach dem Einkaufen, belade ich das Rad verabschiede mich von Robin, Casper, Janet und Mark, mit denen ich gestern Abend essen war und danach Indoor Minigolf gespielt habe. Auf dem Weg raus aus Tromsø kaufe ich noch Sonnencreme für sportliche 25€, die Günstigste ein. Auf einer Nebenstraße geht es entlang der Küste mit Blick auf Tromsø, vorbei an der Eismeerkathedrale und wieder ein Stück nach Süden. Ich fahre zügig, Wind behindert kaum und so komme ich gut voran. Leider verpasse ich meine erste Fähre um gut acht Minuten und muss 80 Minuten auf die Nächste warten. Hier windet es jetzt wieder ordentlich und ich suche im Windschatten des Toilettenhäuschens oder drinnen Zuflucht vor dem kalten Wind. Ich fahre zusammen mit zwei Holländern auf die Fähre, die letztes Jahr von Holland nach China gefahren sind. Die Fähre kostet nichts und bringt mich warm nach Svensby. Ich fahre weiter und hole den Reisebus von der ersten Fähre am nächsten Fähranleger wieder ein, sehr zur Verwunderung aller Insassen. Die Fähre von Lyngseidet nach Olderdalen, ebenfalls kostenlos, ist wieder gut warm. Dann geht es auf der E6, die recht stark befahren ist endlich wieder nach Norden. Ich mache mich auf Schlafplatzsuche und finde nach 20 Kilometern, entlang des Lyngenfjords, eine kleine Wiese an einem Bach. Dusche ist mir zu kalt, also spärliche Katzenwäsche, meine Kleidung konnte ich in Tromsø nicht waschen, sodass ich so und so rieche, wie ein totes Rentier das zu lang in der Sonne lag. Kochen und schnell ins Bett.

ein Traum diese Landschaft (2)


128. Tag: Wiese (Rotsundlev) - Alteidet 109km (1460 Höhenmeter)

Heute stehen so einige Berge auf dem Programm, sodass ich endlich mal wieder um sechs aufstehe und mich gegen acht auf den Weg mache. Es ist sau kalt und so freue ich mich auf den ersten Anstieg, um endlich warm zu werden und einen langen Tunnel zu umfahren. Oben kommen mir einige Rentiere auf der Straße entgegen. In Storsett gehe ich einkaufen und treffe am Ortsausgang auf Morten. Er fährt vom Nordkap mit dem Rad nach Süden. Jetzt geht es einen Pass hinauf zum Kvænangen und den Ausblick auf dem Kvænangen-Fjord. Die 400 Höhenmeter sind über eine stetig 8% steile Rampe zu erreichen, richtig anstrengend, aber der Ausblick von oben belohnt für die Strapazen. Kurze Unterhaltung mit einigen Camper über meine Tour, dann esse ich zu Mittag. Dann geht es auf die Abfahrt. Extrem geil, denn der Fahrtwind hält mich bei gut 48km/h und so genieße ich, ohne zu bremsen, die Abfahrt. Leider ist diese deutlich kürzer, als der Anstieg. Auf und ab geht es durch die Fjorde und ich sehe aus der Ferne bereits den Anstieg nach Burfjord. Ich Frage mich immer, wenn ich solche Anstiege nach 90 Kilometern hochfahre, wann der Hammer kommt. So nenne ich das Gefühl, wenn schlagartig die Beine schwer werden und man die Antrengung merkt. Ohne dieses Gefühl geht es nach Burfjord. Angekommen kurze Planungspause. Ich stelle fest, dass alle Campingplätze in der Umgebung nicht für Zelte ausgelegt sind. Kurz vor Alteidet halte ich nochmal an einer Parkbucht an. Ich laufe für ein Foto runter zum Fjord und finde einen super Platz, sogar mit Picknickbank vor. Ich hole das Rad nach und stelle das Zelt auf. Was für ein super Platz. Dann bereite ich im Zelt alles für ein Bad im Nordmeer vor. Klamotten zurecht legen, zügig rein ins Wasser, einseifen, wieder rein und so schnell wie möglich in die warmen Klamotten. Sau kalt, ungefähr 10° Wassertemperatur, so kalt das beim Reingehen das Gefühl in den Füßen direkt verschwindet. Abendessen kochen und dann ab ins "warme" Zelt, denn hier windet es zumindest nicht.

mein Platz für die Nacht (3)


129. Tag: Alteidet - Rafsbotn 111km (1250 Höhenmeter)

Heute geht es nach Alta. Kurzer Anstieg nach dem morgendlichen Start, um die Beine vorzubereiten und dann immer entlang des Altafjords. Traumhafte Landschaft, wie immer Gegenwind, geht vorbei an unzähligen Fischfarmen, auf und ab, ohne Verkehr und die Sonne kommt langsam über die Berge. Ich umfahre heute alle großen Tunnel. Die erste Umfahrung lohnt sich für ein paar sehr große Rentiere, die keine wirkliche Scheu zeigen und mich keine fünf Meter an ihnen vorbei fahren lassen. Am nächsten Supermarkt mache ich Pause und treffe Heinz und Elke aus Deutschland, die den Eurovelo 1 komplettieren, den sie nach einem Unfall letztes Jahr vorzeitig beenden mussten. Wir unterhalten uns über Fahrradtechnik und Kiel, denn Heinz kommt aus Kiel. Für mich stehen jetzt weitere Umfahrungen von Tunneln an und eine landschaftlich beeindruckende Strecke bis nach Alta. In Alta angekommen fahre ich zur Kirche. Dieser sehr moderne Bau, sieht aus wie eine umgedrehte Spirale und ich besichtige die Kirche kurz. Nun kommt ein Sahnestück meiner Intelligenz, denn ich fahre erfolgreich an allen Lebensmittelläden vorbei und muss am eigentlich geplanten Campingplatz feststellen, dass ich nicht genügend Lebensmittel habe. So fahre ich weiter bis Rafsbotn und mache mich dann an den Anstieg auf die Hochebene nach Olderfjord. Im Anstieg halte ich an der erst besten flachen Stelle an einem Bach. Zelt hin und Pause machen. Die Abendsonne läd mein Smartphone, der Bach gibt Wasser für die Nudeln und einige Steine bieten eine perfekte Sitzmöglichkeit und so genieße ich die dritte Nacht wildcampen in Folge.

Teil des Altafjords (4)


130. Tag: Rafsbotn - Olderfjord 88km

Es ist schweine kalt als ich aufstehe und neblig. Zügig auf mein Rad, denn vielleicht wird es dann mal wärmer. Ich muss noch eine ganze Menge Höhenmeter hinter mich bringen, um auf die Hochebene zu gelangen. Kaum komme ich über die höchste Kuppe peitscht mir der Wind den Regen ins Gesicht. Ich stelle fest, dass nicht alles Regen ist und auch gefrorene Anteile ankommen. Die Landschaft ist bedeckt von einer Wolkendecke und der Nebel zieht über die Straße. Ab und zu lassen sich am Straßenrand mal ein paar Rentiere sehen, ansonsten ist es wüst, leer und so langsam wird der Verkehr auch mehr. Meistens habe ich ab acht Uhr die ersten drei Stunden meine Ruhe vor den Campern. Ein paar winken und einer schreit aus dem Auto:"WHY?" , ja das frage ich mich gerade auch. Das es bergab geht, heißt leider noch lange nicht, dass man es entspannt rollen lassen kann. Der Wind bremst so stark, dass ich weiter treten muss. An der Kreuzung nach Hammerfest halte ich an der Tanke an. Zwei warme süße Teilchen und ein halben Liter Softdrink als Snack. Ich biege nach Olderfjord ab und das letzte mal bergauf für heute und dann bergab in den Ort. Heute steuer ich mal wieder einen Campingplatz an, den ganzen Tag freue ich mich schon auf eine warme Dusche. Die Rezeption des Campingplatz ist in einen riesigen Souvenirladen integriert. Gerade haben sich hier zwei deutsche Reisebusse mit Rentnern entladen, dementsprechend voll ist es. Ich stelle mich in die Schlange und nun wird es witzig. Eine Frau sagt hinter mir auf deutsch halblaut zu ihrem Mann:" puh, der junge Mann stinkt aber vor uns!" (damit war ich gemeint), ich drehe mich langsam um und meine nur: "im Gegensatz zu Ihnen fahre ich Fahrrad und bin mit Zelt unterwegs. Ich hatte seit drei Tagen keine warme Dusche mehr, vielen dank." Ich hab noch nie gesehen wie jemanden so die Kinnlade herunter geklappt ist. Es ist ihr scheinbar der Art ungenehm, dass alle Souvenirs liegen gelassen werden und sie so schnell wie möglich den Laden verlässt. Als ich wieder rauskomme, entschuldigt sie sich mehrfach, wobei ich sie ignoriere und zum Zeltplatz fahre. Jetzt endlich warm duschen und dann alle Klamotten in die Waschmaschine und den Trockner. Noch eben einkaufen, ein bisschen trockenes Rentierfleisch, sehr zu empfehlen, kochen und ins Bett.

ekliges Wetter (5)


131. Tag: Olderfjord - Molfjellet 65 km

Es ist zwei Uhr als der Wecker klingelt und um kurz vor vier sitze ich auf dem Rad. Gefrühstückt habe ich bereits und so genieße ich die nächtliche/ morgendliche Ruhe. Ich bin so früh aufgestanden, um die anstehenden Tunnel, bis zu 4500 Meter lang, ohne Verkehr zu erledigen. Das Wetter ist nicht besser und auch kalt ist es weiterhin. Der Svalbergtunnel gleicht mehr einer Tropfsteinhöhle, denn überall tropft Wasser von der Decke, kleineWasserfälle an den Wänden und die gesamte Fahrbahn ist feucht. Ein Auto kommt mir hier nicht entgegen, dafür stehen am Tunnelausgang eine Menge Rentiere. Diese sind genauso überrascht wie ich und nehmen direkt reis aus. So laufen die Tiere vor mir die schmale Küstenstraße entlang, bis ein bisschen Wiese eine Alternative bietet. Diese Situation wiederholt sich auf den nächsten Kilometern noch mehrfach, dass Rentiere die Straße belagern und dann abhauen. Nach gut 45 Kilometern mache ich Pause und koche mir Tee, denn mir ist sau kalt, trotz aller warmer Kleidung an. Das Problem diese nasse Kälte kriecht mit der Zeit in jede Ritze und zu warm heißt zu schwitzen und dann wird es noch kälter bei dem Wind. Der Tee tut gut und so mache ich mich wieder auf den Weg. Gute zehn Kilometer vor dem Nordkaptunnel stelle ich mein Zelt wieder auf und lege mich direkt schlafen. Zumindest ein bisschen konnte ich schlafen, den Nachmittag verbringe ich mit Essen, Rentiere beobachten, die 20 Minuten Sonne genießen und immer wieder schlafen. Jetzt kochen und ab ins Bett, morgen wird es noch früher.


der Helm ist auf die Tunnel vorbereitet (6)


Rentiere beim Zelt (7)


132.  Tag: Molfjellet - Nordkap 63km (1100 Höhenmeter)

Ich stehe um halb eins auf und setze mich um kurz nach zwei auf mein Rad. Die letzte Etappe meiner Tour beginnt mit einer entspannten Abfahrt zum Nordkaptunnel. Ich wechsel in meine Neonkleidung und ziehe meine normale Brille an. Nun geht es in knapp sieben Kilometer Tunnel, erst knapp drei Kilometer neun Prozent bergab bis auf 202 Meter unter dem Meeresspiegel, dann kurz eben bevor es mit acht Prozent drei Kilometer bergauf geht. Es ist ziemlich kalt im Tunnel, unten neblig und der Anstieg ist ein kleiner Vorgeschmack auf die noch wartenden Höhenmeter. Am Tunnelausgang kurze Pause und auch heute hat sich das frühe Aufstehen gelohnt, denn mir kam genau ein Auto im Tunnel entgegen. Nun geht es in Richtung Honningsvåg, kurz vorher nochmal 4,5 Kilometer Tunnel. Zur Motivation und auf Grund des Echos singe ich auf der gesamten Länge des Tunnels, hier ist ja außer mir keiner. Am Ausgang des Tunnels liegt rechts von mir Honningsvåg und links von mir erhebt sich ein riesen Schwarm Möwen schlagartig von den Felsen. Es regnet Möwenkacke, ohne das mich etwas trifft. Ich fahre die leere Straße entlang und schraube mich dann langsam den nächsten Anstieg hoch. Sau steil, lang, enge Kurven, kein Verkehr, eine wahnsinns Aussicht auf der Insel Magerøya in alle Richtungen, kalt und ich genieße es so sehr. In der Abfahrt begrüßt mich ein heftiger Ostwind. Ich meine das Nordkapplateau von der Kuppe sehen zu können, was sich jedoch als falsch herausgestellt. Vor Skarsvåg biege ich zum Nordkap ab und ein Schild sagt noch 13 Kilometer. Aber erstmal wieder steil und lang bergauf. Ich wusste aus Berichten von anderen Radfahrern, dass es sehr anstrengend ist zum Nordkap zu gelangen, aber auch ich bin überrascht wie hart es ist. Oben angekommen oder auch nicht - wieder bergab. Am Parkplatz vorbei an dem der Wanderweg zum tatsächlichen Nordkap ab geht, dass dem Globus nochmal zwei Kilometer vorgelagert ist. Der Wanderweg zählt zu den gefährlichen der Welt, wegen Wetterumschwüngen. Für mich geht es weiter gerade aus und wieder bergab und auf die hoffentlich letzte Rampe. Eine Gruppe Motorradfahrer überholt mich, es sind die 7. Fahrzeuge heute Morgen. Dann kann ich endlich das Visitorcenter sehen, fahre daran vorbei und direkt zum berühmten Globus. Zweimal brülle ich laut: "JA".

Nach 7921 Kilometern in 132 Tagen, 90 davon auf dem Rad, 440 Stunden im Sattel und 71330 Höhenmetern bin ich am Nordkap angekommen.

Die Motorradfahrer kommen auf mich zu, gratulieren und fragen erst dann was ich gemacht habe. Ich mache unzählige Bilder. Ich habe viel Glück und es ist keine Wolke am Himmel und es bietet sich eine fantastische Aussicht in alle Richtungen. Dann ziehe ich mich ins warme Visitorcenter zurück, mache den Instagrampost fertig, telefoniere mit zu Hause und versuche zu fassen, was ich gerade geschafft habe. Gleichzeitig merke ich wie eine riesige Last von meinen Schultern fällt. Ich schreibe ein paar Freunden und versuche in Worte zu fassen, was ich fühle oder wie es mir geht, aber ich bin sprachlos. Dann hole ich mir einen Kaffee, versuche wieder warm zu werden und beantworte Glückwünsche. Dann stelle ich mein Zelt direkt vor dem Visitorcenter auf, um eine Stunde später nochmal umzustellen, denn hier darf ich nicht bleiben. Ich treffe mich mit Janet, die ich in Tromsø kennengelernt habe und wir machen noch ein paar Fotos am Globus. Ich setze mich an die Bar und esse etwas und unterhalte mich mit Paul aus Großbritannien. Paul hat am North Cape 4000 Radrennen teilgenommen und ist aus Turin bis zum Nordkap in 14 Tagen gefahren und saß jeden Tag bis zu 17 Stunden im Sattel. Wir unterhalten uns über Ausrüstung und Fahrradtechnik. Ich treffe Benedikt und David aus Augsburg im Restaurant. Die beiden fahren mit dem Rad nach dem Abitur vier Wochen durch Nordnorwegen. Zufällig laufe ich noch Heinz und Elke über den Weg, die ich vor Alta getroffen hatte und wir feiern gemeinsam. Dann ziehe ich mich in mein Zelt zurück und baue den Windschutz aus Steinen aus, denn es windet extrem. Ab ins Bett!


Einfahrt Nordkaptunnel (8)

Tunneloutfit (9)

wir sind da (10)

laut meinen Haaren war es anstrengend (11)



133. Tag: Nordkap - Skarsvåg 15km

Was für eine unruhige Nacht, denn der Wind hat sehr am Zelt gerüttelt. Ich frühstücke im Zelt, baue ab und mache wieder auf zum Visitorcenter. Ich setze mich ins Warme, mit Aussicht auf den Globus, mache ein paar Bilder und beginne dann den Blog zu schreiben. Ich nehme an einer Umfrage teil und erhalte einen Gutschein für eine Kaffee als Dankeschön, super. Ich schreibe Tagebuch und stelle fest es fällt mir noch immer schwer zu fassen was ich geschafft habe. Ich laufe noch eine Runde durch die Museen und überlege nochmal an dem Panoramafilm. Denn gestern hatte ich das Problem, dass es zum ersten Mal seit Stockholm wieder stockdunkel wurde, weil er in einem Kinosaal gezeigt wurde und ich bin gnadenlos eingepennt. Im Shop kaufe ich noch ein paar Postkarten, schreibe die und werfe diese direkt ein. Dann packe ich wieder belade mein Rad und schaue noch ein letztes Mal beim Globus vorbei. Ich muss ein wenig Schlucken als ich mich umdrehe, denn jetzt geht es langsam aber sicher nach Hause. Es windet weiterhin extrem und ich muss wieder in der Mitte der Straße fahren, um nicht durch eine Böe im Graben zu landen. In Skarsvåg auf dem Campingplatz checke ich direkt hinter Dennis, aus Heidelberg ein und wir stellen unsere Zelte so windgeschützt wie möglich auf. Dennis war heute Morgen auch am Nordkap und dachte sich noch als er die Zelte am Fuße des Parkplatzes sah, wie kann man nur so bekloppt sein und bei dem Wind sein Zelt dorthin zu stellen (genau da stand mein Zelt 😂). Tibo und Andrea stellen sich noch dazu, die beiden haben gerade in München ihr Examen zum Physio bestanden und mache jetzt Urlaub zur Erholung. Ich gehe duschen und dann machen wir uns alle Abendessen und unterhalten uns. Kurz vor zwölf geht's ins Bett.

Traumwetter am Nordkap (12)


134. Tag: Skarsvåg - Gjesvær - Skarsvåg 60km (1000 Höhenmeter)

Mein Frühstück fällt etwas spartanisch aus, denn ich habe kaum noch Lebensmittel. Ich muss entweder 45 Kilometer nach Honningsvåg fahren oder 60km nach Gjesvær um einkaufen zu gehen. Dort könnte ich auch noch eine Vogelsafari mitmachen. Ich fahre los und entscheide mich an der Abzweigung nach Gjesvær zu fahren. 21 Kilometer in knapp 70 Minuten sollten doch möglich sein. Die Sichtweite beträgt heute Morgen zwischen zehn und 30 Metern auf der Straße und es regnet. Ich gebe richtig Gas und komme nach 50 Minuten an, kaufe mir ein sehr teueres Ticket für die Vogelsafari und gehe aufs Schiff. Nun geht es zu den Felsen vor dem Ort, wohin auf dem Weg, bereits mehrere Seeadler aufsteigen. Überall Papageientaucher die klein und sehr putzig sind. Die wollte ich die ganze Zeit schon mal sehen. Außerdem Basstölpel bei der Futtersuche, die sich dafür aus mehreren Metern senkrecht ins Meer stürzen. Dank meines Biolehrers in der fünften und sechsten Klasse (Ralf Frank - JGS) kann ich mich sehr für Vögel begeistern, weil er eine ungemeine Faszination für diese Tiere vermitteln konnte. Auch wenn es teuer war, hat es sich sehr gelohnt. Ich gehe noch einkaufen und mache mich dann auf den Heimweg. Der Wind kommt mit gefühlt hundert Sachen aus Osten und da muss ich hin. Die Sicht hat weiterhin nicht zugenommen, auf dem Schiff war es kein Problem und so kämpfe ich mich zurück nach Skarsvåg. Duschen, Zelt einräumen, Pause machen und dann nehme ich die Einladung eines deutschen Campers an und schaue in seinem Wohnmobil vorbei. Er hatte mich zuvor auf mein Rad angesprochen. Ich erzähle von meiner Tour, von meinen Begegnungen und er und seine Frau sind sehr interessiert. Es ist warm und windet nicht, so bleibe ich lange. Kurz vor zehn mache ich mir dann in Mitten einer italienischen Großfamilie mein Abendessen. Als die Familie herausbekommen hat, dass ich der Radfaher bin, über den der Campingplatz spricht, spendet der ganze Raum Applaus und es kommen einige Fragen. Danach geht es ins Bett.


mit Überlebensanzug ist es warm bei der Vogelsafari (13)


Ich genieße jetzt noch heute und morgen zwei Ruhetage hier in Skarsvåg, bevor ich am Donnerstag nach Honningsvåg fahren werde. Mein Hurtigrutenschiff MS Vesterålen wird dort am Freitag morgen um kurz vor sechs ablegen. Dann geht es nach Bergen, von dort mit dem Zug nach Oslo und dann nach Kiel.

Ich möchte mich bei euch allen für die zahlreichen Glückwünsche zur Tour bedanken, aber so lange noch nicht Oktober ist wird es hier fröhlich weiter gehen.


beste Grüße von 71° 10' 21'' - Nordkap

Johannes






At my dream destination - from Tromsø to North Cape

After saying goodbye to the hostel family and buying groceries, I start getting out of Tromsø. First over the bridge back to the main land and the along the shore (2). I have to buy some new sun cream and I buy the probably most expensive sun cream of my life. The cheapest one is around 25€. I have not looked on the time table of the ferry I have to use after cycling 50 kilometers, but I miss the ferry by eight minutes. Now I have to sit at the windy and cold ferry terminal. To get out of the wind I hide behind the toilet building. As I go onto the ferry I meet two people from the Netherlands, who cycled to Bejing last year. After getting of the ferry I challenge myself to be as fast as the bus with the swedish elderly people. I manage to reach the same ferry as the bus, by cycling a constant speed above 20 km/h. I'm on the E6 from now on until Olderfjord. I look for a good spot to camp at, but there is nothing appropriate. I take a little path and find a little field next to creek and decide to stay for the night.
To go further on the E6 I have to climb some mountains today, so I get up around six and start to cycle at eight. The first mountain is to get warm and to reach Storsett for some groceries. Half of the groceries I bought, I eat in front of the supermarket. I meet Morten, a Norwegian cyclist, going south from North Cape. He takes a picture from me, to show his family, that there are others guys doing the same. Then the climb to Kvængen pass. It is five kilometers uphill and pretty steep. But the view down on the Kvængen-Fjord is awesome and I stop to have lunch. The ride down is one of the most fun things so far. It is long I don't have to break because the wind is stopping me around 48 km/h and I enjoy the speed. Unfortunately the descendings last only minutes, but going uphill takes hours. I drive around the Kvængen-Fjord and climb another mountain to get to Burfjord. I stop to plan where I can stay tonight. None of the campsites around are made for tents, but I find a great spot (3) right befor Alteidet. There is a pick nick table and I decide to take a bath in the ocean. It is so horrible cold, that I can't feel my feet after standing not longer than ten seconds in the water. But I feel way better afterwards. Now some cooking, writing diary and some sleep.
I want to reach Alta today and get up. It is getting colder every day and there is a strong wind today. Cycling along the Altafjord (4) is nice, steep mountains, high cliffs and not much traffic. There are some tunnels on the way and I can take small detours and avoid them. I stop at the next supermarket to get into a warm place and to buy lunch. Outside I meet Heinz and Elke from Germany, also cycling to North Cape. We talk about our trips and technical parts of our bikes. There are only 40 kilometers left to Alta and some tunnels to avoid, which I manage to do. In Alta I stop at the church and have a look inside, but I think it is way more interesting from the outside. Sometimes I'm a bit stupid and I cycle past every supermarket in Alta as I reach the campsite, ai have nothing for dinner. So I have to go on to Rafsbotn to buy dinner and start the climb, which was planned for the next day. I find a little creek and a nearly flat spot to place my tent. The weather was beautiful today, cold, but the sun was out all day long. I cook pasta pesto and go to bed.
It is a bit rainy this morning, even colder and a strong headwind. The climbing is only warming a bit and the rain gets worse as I reach the plateau (5) I'm cycling on for the rest of the day. The traffic is getting more as it is getting later. That is the reasons why I always start early to have less traffic in the morning. I guy screams out of a camper against the wind "WHY?", I just wave at him and keep going on, but I have asked me that question today already multiple time. Why this weather and why am I here? Simple answer because I love it. I really looking forward to the warm shower tonight, it's the first one in four days. The reception of the car,ping is included in a big souvenirs shop and to German travelling buses just arrived, so the shop is packed with people. I place my agent and take a warm shower, wash all my clothes and put some in the dryer. Then I buy some groceries for the next days to be prepared for North Cape. I go to bed early because I will get up tomorrow in the middle of the night to avoid the traffic in some long tunnels ahead.
It is two o'clock as my alarm clock rings. I get up, take breakfast and start shortly before four o'clock (6). The Svalbergtunnel is more like driving through a waterfall, the whole street is wet and water is coming from ceiling, but no cars or trucks. So the waking up in the middle of the night was absolutely worth it. After the second tunnel only one kilometer long compared to the Svalberg one, being 4,4 kilometers long, I cook some tea to get warm again. I stop after having cycled 65 kilometers, place my tent and sleep for the next five hours. In the afternoon I write diary, eat cookies, enjoy watching reindeer (7) walking nearby, lay in the sun for the only 20 minutes of sun today and sleep again.
It is half past midnight as my alarm clock goes of again and I get up to get to North Cape today. I want to avoid the heavy tourist traffic to North Cape, that is why I decided to get up that early again. It is half past two as I start to cycle towards Nordkaptunnelen (8). The tunnel is seven kilometers long and goes 202 meters under the sea. It is steep down and then steep back up, with some fog on the bottom of the tunnel, special experience. I'm glad as I reach the exit of the tunnel (9). Now I'm on the island Magerøya where North Cape (1) is on. The next tunnel is a bit shorter and takes me to Honningsvåg. Now there are some major climbs on my way to North Cape. If you go there by bike or walk there you have to dig deep to deserve it. It is three times a steep uphill lasting at least three kilometers and you will always think you have reached the top, but beware around the corner it is getting even steeper. But finally I can see the visitor centre and I cycle past it. Two times a big yes in the German and I get off the bike.


After 7921 kilometers, 132 days travelling (90 on the bike), 440 hours in the sadle and 71330 vertical meters I reached North Cape (11/ 12).

I get congratulations by random people also getting to the globe. I make many pictures and enjoy the moment. But is freaking cold up here and the wind is brutal and I decide to go to the visitor centre to get warm again. I call my parents, make an Instagram post and write some friends. I'm speechless and can't describe my feelings, but I feel like a heavy weight is taken from my shoulders. All the pressure I made myself and had from several people is away, because I reached what was a dream for several years now. At the restaurant I meet Paul, a guy from Britain, competing in the North Cape 4000 cycle race. He cycled from Turin in Italy to North Cape in 14 days, sitting in the sadle sometimes more than 18 hours. We compare our gear and our bikes and laugh about both our pretty insane projects. I place my tent right in front of the visitor centre, but I have to place it somewhere else only a hour later. Janet, who I met in Tromsø, is coming to North cape today aswell and we take some pictures at the globe and spend some time together. I go back to the bar and meet David and Benedict, two guys from Germany, who also cycled to North Cape, starting in Tromsø. We are both surprised to meet here, but I meet Heinz and Elke again, who I met before Alta. Together we celebrate the moment of reaching our goal. Then I go to my tent to have some time on my own and sleep.
The night was pretty rough, because the wind was trying to send me flying. I eat breakfast and pack everything and go back to the globe and the visitor centre. I want to go to the museums included in the centre and look at the souvenirs shop. I chill the whole morning and part of the afternoon in the restaurant. One last view on the globe (12) and I'm going home now, slowly but now I'm going south again. A weird feeling. I get to Svarbåg to the campsite and place my tent. Dennis another German is just arriving and we talk about our trips. He has just started and will backpack up here the next two weeks. Tino and Andrea, also from Germany join at dinner and we have a awesome evening.
The breakfast is slim today, because I have nearly no groceries left and I have to go shopping soon. Either I cycle 45 kilometers to Honningsvåg in total or 60 to Gjesvær. At the junction I decide to go to Gjesvær. Before going shopping I buy a ticket for a Bird safari (13). Many puffins and sea eagles to see and many more birds I always wanted to see in the normal habitat. The shop has everything I need and I head back. Still not that fun, because weather whise nothing has changed. It is cold, extremely foggy, rainy and a strong headwind or from the side. In the evening I start to write the new blog post.


Today and tomorrow I will use to relax, maybe have a little walk around the village, complete the blog and do nothing. On Friday my Hurtigruten ship to Bergen is leaving.

Thanks for all the congratulations on completing the cycling part of my journey.


best from 71° 10' 21'' - North Cape

Johannes

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